Tim Parks, Die Kunst stillzusitzen, Aus dem Englischen von Ulrike Becker, 364 Seiten, Kunstmann
Der Autor Tim Parks suchte und fand eine Lösung für seine gesundheitlichen Probleme, Prostataprobleme, wie sie bei Männern seines Alters nicht selten sind, die ihm unerträgliche Schmerzen bereiteten und für die die Schulmedizin außer Schmerzmitteln nur die Operation (Schälung der Prostata) als Möglichkeit ins Auge fasste, eine Möglichkeit, die der Autor nicht wollte. Tim Parks befasst sich mit seinem Körper, mit seinem Geist, mit dem Verhältnis von beiden, mit seiner Tätigkeit als Autor und Lehrer. Er reflektiert dabei im Bezug auf seine Erziehung als Sohn eines protestantischen Pfarrers die Rolle, die die Trennung zwischen Körper und Geist für uns Mitteleuropäer spielt. Der Körper muss vom Geist im Zaum gehalten werden, der Geist sagt, wo es lang geht. Mittel dazu gibt es viele: nicht nur die Arbeit, auch Sport, Kunst, Religion – die für den aregligiösen Autor aber nicht in Frage kommt. Zur Not nimmt man eben die Last des Körpers auf sich, akzeptiert, dass er einem Schmerzen bereitet.
Da gibt es auch Ausflüge in andere Bereiche, zur ayurvedischen Medizin, z.B., aber schon bei dem Vorschlag, man sollte zunächst ein Geburtshoroskop erstellen, schreckt der skeptische, wortgläubige Verfasser zurück. Interessanterweise ist es gerade ein Buch, das ihm schließlich einen Ausweg zeigt („Headache in the pelvis“E.F. ). Es befasst sich mit dem Beckenboden und durch darin empfohlene Übungen erlangt er Erleichterung. Endgültig aber durch die von seinem Masseur empfohlene Vipassana-Meditation. Das heißt im Wesentlichen: Stillsitzen und atmen.
Das Buch ist ein Erfahrungsbericht, darüber, wie bei einem bestimmten Menschen eine bestimmte Methode geholfen hat. Es kommt nicht als Bekehrungsversuch daher, zum Glück. Es enthält kein Heilsversprechen und kein Heilungsversprechen, der Autor bleibt Skeptiker. Vielmehr geht es hier um eine Auseinandersetzung mit unserer Art zu leben, einer Lebensart, die uns von einfachen und wesentlichen Dingen und Erfahrungen trennt. Sehr viele Themen werden hier behandelt, Angst zum Beispiel oder auch Wut, Hilflosigkeit und Fluchtversuche, ins Essen, in Betäubung.
Tim Parks, Die Kunst stillzusitzen, Aus dem Englischen von Ulrike Becker, 364 Seiten, Kunstmann
Chinesische Übungen für alle: jeweils Montag und Mittwoch, 19–20 Uhr
ab Mo. 11. Juni bis Mo. 30. Juli 2018
auf der Wiese am Roten Tor-Wall, Augsburg
sowie: am Radersdorfer See, jeweils Dienstag, 19. Juni bis 24. Juli, 19.00 - 20.00 Uhr
und im: Stadtgarten Friedberg, Mittwoch, 02. + 09. Juli, 18 - 19.00 Uhr
Keine Anmeldung erforderlich, bei Regen fällt es aus.
Zu den Übungsstunden am Roten Tor ist jede/r herzlich willkommen,
Vorkenntnisse und besondere Fitness sind nicht erforderlich.
Die Übungen können auch im Sitzen ausgeführt werden – ggf. bitte Hocker mitbringen.